Dank einem Stich von Wenning (siehe im Gasthaus) und verschiedenen Tafeln an den Gebäuden kann man die Geschichte von Blumenthal recht gut nachvollziehen.

Die alte Remise zwischen Kapelle und Turm (langes Gebäude in der Mitte) wurde vor etwa 30 Jahren abgerissen. Jetzt befindet sich dort die moderne Remise die als Seminar- und Veranstaltungsraum mit etwa 350 Quadratmetern Fläche genutzt wird.
An Hand der Wappentafel (Sakristei) des Komturs Heinrich von Babenhausen kann man sehen, dass das ursprüngliche Schloss Blumenthal um 1568 erbaut wurde.
Was heute Besucher als erhaltene Kirche sehen, ist vom ursprünglichen Schloss nur noch der Südflügel. Noch bis 1822 stand hier ein Schloss mit vier Flügeln und großem Innenhof, umgeben von einem Wassergraben, der sich aus der Ecknach speiste. Das Schloss diente dem Orden als Hauptsitz der Komturei. Von Beginn an war im Südflügel die noch heute bestehende Kirche zu finden.
Die Kirche wurde in den Jahren 1719 bis 1721 vom Komtur Freiherr von Weichs barockisiert, wie die Inschrifttafel von 1720 über dem Eingang und sein Wappen am Chorbogen belegen.
Eine Besonderheit ist der Bandelwerkstuck mit musizierenden Engeln und die Fresken des Münchner Malers Melchior Steidl im Langhaus – sie sind gleichzeitig entstanden. Der Altarraum, wie auch der Altar selbst, sind Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden, vermutlich wurde beim Abriss des alten Schlosses der Altarraum beschädigt und neu erstellt – siehe den Unterschied in der Malerei.
Die Schutzpatrone des Deutschen Ritterordens sind die Heilige Elisabeth von Thüringen und der heilige Georg, der Drachenkämpfer.
Die heilige Elisabeth (1207-1231) orientierte sich am Ideal des heiligen Franziskus und kümmert sich v.a. um die Bedürftigen, verteilte ihr Vermögen unter die Armen – es wurden wundersame Ereignisse von ihr berichtet. Sie wurde schon 4 Jahre nach ihrem Tod 1235 heilig gesprochen.
Sankt Georg, der Drachenkämpfer, soll 1099 als weißer Ritter die Kreuzritter bei der Rückeroberung Jerusalems unterstützt haben.
Er wird erstmals in der Zeit der Kreuzzüge in Verbindung mit dem Begriff des Drachentöters gebracht, der bis dahin dem Erzengel Michael zugeordnet war, der den Drachen (die Widersacher) aus dem Himmel vertrieben und damit auf die Erde befördert hatte. Dieses Thema ist auch Grundlage des von Melchior Steidl gemalten Deckengemäldes in der Blumenthaler Kirche.